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Nema na zalihi
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Nema na zalihi
Miljenko Jergović erzählt aus dem belagerten Sarajevo: Seine Helden sind die kleinen Leute, beschädigt und zerstört von den Schrecken des Krieges, der ihren Alltag und das Zusammenleben im Vielvölkerstaat völlig aus den Fugen hebt. Er erweist sich als Meister des Details: der Kaktus der Geliebten, der während des Bombardements im Keller vertrocknet; der Apfelbaum zwischen zwei Grundstücken, der in der schlimmsten Phase des Krieges die prächtigsten Äpfel trägt und zerstrittene Nachbarn in ihrer Not wieder zusammenbringt; der Tontopf für ein typisches bosnisches Gericht, der im Exil sehnlich vermisst wird – die einfachen Dinge des täglichen Lebens spiegeln die große Tragödie im Kleinen und lassen Schrecken und Verzweiflung unmittelbar spürbar werden: »Für die Welt, die so eingerichtet ist, wie sie es ist, gibt es eine Grundregel: Sieh zu, dass sich deine Habe auf zwei stets gepackte Taschen reduzieren lässt.«
Mit einem Paukenschlag hat sich Miljenko Jergović mit diesen Geschichten in die erste Liga der europäischen Erzähler geschrieben.
»Beeindruckend und anrührend, tendenziell versöhnlich und analytisch wertvoll. Mit diesen bewegenden Geschichten, die Sentimentalität unsentimental und in äußerst lakonischer Verdichtung darreicht, ist Jergović so etwas wie die Balkan-Version von Marcel Prousts Madeleine-Epiphanie gelungen. Miljenko Jergović ist wegen seiner ungnädigen späten Geburt zwar nicht zum Totengräber eines hinfälligen Systems, wohl aber zum virtuosen Chronisten einer notwendigen Desillusionierung geworden.«
Hendrik Werner, Die Welt
»In der knappen Beschreibung einfacher, scheinbar unbedeutender Dinge oder Gegenstände gelingt Jergović, die große Tragödie im Kleinen zu spiegeln. Mit den vorliegenden Erzählungen nun ist ihm etwas Besonderes geglückt: Geschichten, die ihren Lesern eine unmittelbare Vorstellung davon liefern, was es heißt, unter Bombenhagel von einer möglichen Zukunft zu träumen. Stories, die uns mit jeder Zeile suggerieren, wie schmerzhaft dieses Träumen mitunter sein kann. Der vorliegende Band knüpft nicht nur an die genauen und plastischen Porträts seiner vorangegangenen Bücher an; vielmehr belegt er erneut Jergovićs Könnerschaft, seine Sympathie für den Menschen und seine ungewöhnliche Einsicht in die Schönheit und Tragik unserer Existenz.«
Peter Henning, Die Zeit Online
»Eine knappe Sprache von schlichter und rauer Schönheit, die auch große Worte nicht scheut.«
Sandra Kerschbaumer, Frankfurter Allgemeine Zeitung